MEINE GESCHICHTE

Dr. rer. nat. Sebastian Prall

Ich bin diplomierter Biochemiker und Molekularbiologe und habe über 10 Jahre lang in der Krebsforschung gearbeitet. Ich verbrachte den größten Teil meiner wissenschaftlichen Karriere in Deutschland, wo ich 2010 promovierte. Danach arbeitete ich als Post-Doc am Northern Institute for Cancer Research, einem international bekanntem Krebsforschungs-Institut. Das erklärte Ziel des Institutes in Newcastle upon Tyne, Großbritannien, war und ist die Entdeckung von Krebsmedikamenten.

Mein beruflicher Weg führte mich 2014 zurück nach Deutschland, wo ich die Abteilung für molekulargenetische Diagnostik in einem hämatologischen Routinediagnostiklabor leitete. Hier arbeitete ich eng mit Wissenschaftlern und Ärzten zusammen, die Patienten mit Leukämie und anderen Blutkrebserkrankungen behandelten.

„Dann traf ich eine Entscheidung.
Ich verließ den Elfenbeinturm der Wissenschaft,
nahm mein ganzes Wissen und wurde Heilpraktiker.“

DIE NAIVE IDEE ETWAS GUTES FÜR DIE MENSCHHEIT ZU TUN

Als ich mit dem Abitur fertig war wollte ich studieren. Ich war mir nicht sicher, was genau, aber ich hatte die naive Idee, dass ich etwas Gutes für die Menschheit tun wollte, so dass andere Menschen unmittelbar von meiner Arbeit profitieren. Zumindest war dies das langfristige Ziel.

Ich machte ein duales Studium in Biochemie und Molekularbiologie und promoviert danach. In den vier Jahren, in denen ich promovierte, hatte ich lange Tage der Laborarbeit. Ich arbeitete an einem Thema im Zusammenhang mit Blutkrebs (Leukämie) bei Kindern. 12 Jahre nach Beginn meines Studiums hatte ich meinen Doktortitel und war Forscher und Supervisor am Northern Institute of Cancer Research in Newcastle upon Tyne, Großbritannien. Hier wollte ich endlich die Welt verändern, wenn auch im ganz, ganz Kleinen.

DIE SCHEINHEILIGKEIT DER WISSENSCHAFTLICHEN FORSCHUNG UND
W
ESHALB
KREBSMEDIKAMENTE NICHT AN DER UNIVERSITÄT ENTWICKELT WERDEN

Im Norden Englands habe ich viel über Laborarbeit und die wissenschaftliche Welt gelernt. Am wichtigsten ist, dass ich gelernt habe, dass Du in der Krebsforschung immer für Dein Projekt werben musst und betonen solltest, dass die Ergebnisse dieser Studie in der Zukunft zur Entwicklung neuer Medikamente führen könnten … und eine ganze Menge anderes „bla bla“.

Ich habe jedoch NIEMALS Jemand an der Universität getroffen, dessen Forschung jemals zur Entwicklung eines neuen Krebsmedikaments geführt hätte. Das machte mich stutzig.

In den letzten 20 Jahren gab es nur ein neues Krebsmedikament, das vollständig an der Universität entwickelt wurde. Es ist der berühmte BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitor Imatinib™, der heute von Novartis zur Behandlung von chronisch myeloischer Leukämie (CML) produziert wird. Tatsächlich sind fast alle neuen Medikamente zur Krebsbehandlung in der pharmazeutischen Industrie und nicht an der Universität entwickelt worden. Die Hauptgründe sind die hohen Kosten und der Profit.

In diesen Jahren in Großbritannien wurde mir klar, dass die Chancen nahezu Null waren, dass ich zukünftig tatsächlich an der Entwicklung einer Krebsmedikamentes beitragen würde. Und das obwohl das ja das erklärte Ziel der Krebsforschung ist. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, es ist nicht so, dass ich nicht an mich geglaubt hätte. Allerdings wenn in den letzten 20 Jahren weltweit so gut Niemand ein Krebsmedikament an der Universität entwickelt hat, warum sollte es dann gerade bei mir anders sein?

DIE SITUATION AN DEN KLINIKEN

Zurück in Deutschland trat ich eine Stelle als Leiter der Abteilung für molekulare Genetik in einem hämatologischen Labor in Köln an. Dort leitete ich ein kleines Team technischer Assistenten und arbeitete eng mit Wissenschaftlern und Ärzten zusammen. So bekam Ich habe ein Gefühl dafür, was es bedeutet, routinemäßig die Behandlung von Krebspatienten zu gewährleisten. Und ich sah die Ärzte: immer angespannt, immer beschäftigt und immer müde. Ich werde nie vergessen, wie oft pro Minute sie blinzelten. Ihre Augen sahen so müde aus.

DIE ENTSCHEIDUNG

In den letzten 20 Jahren hatte die weltweite universitäre Forschung direkt so gut wie NICHTS zur Entwicklung von neuen Medikamenten und damit zur Therapie von Krebspatienten beigetragen. Ich hatte studiert und wurde Krebsforscher um etwas zu erreichen. Und mein persönliches Ziel war immer gewesen der Menschheit etwas Gutes zu tun.

Diese Tatsachen und zu sehen wie überarbeitet die Ärzte am UK Köln waren brachte mich schliesslich dazu den Elfenbeinturm der Wissenschaft, denn nichts anderes ist die Universität, zu verlassen.

Aber was sollte ich mit meinem Wissen anfangen? Im Grunde war es ganz nahelegend. Ich suchte nach einem Beruf bei dem ich Menschen unmittelbar helfen konnte, der praktisch war und bei dem ich mein Wissen benutzen könnte. Außerdem ist mir seit Köln klar was es bedeutet als Arzt im Klinikalltag zu arbeiten: Mehr Stress geht kaum. Und: Wer müde und gestresst ist, macht Fehler. Das ist gefährlich für die Patienten. Außerdem bleibt einem keine Zeit zum Leben.

SO WURDE ICH HEILPRAKLTIKER

Und so wurde ich Heilpraktiker. Klar musste ich viel lernen, um all das medizinische Wissen zu erlangen, das Sie benötigen, um eine vernünftige Anamnese zu erstellen, zu einer korrekte Diagnose zu kommen und schliesslich den Patienten behandeln zu können, aber genau das habe ich mein ganzes Erwachsenenleben gemacht: Studieren. Zudem konnte und kann ich vieles von meinem Wissen von meiner wissenschaftlichen Karriere verwenden und mein gutes biologisches Verständnis und analytisches Denken hilft oft dabei komplizierte Sachverhalte aufzudröseln.

„Wenn ich heute in der naturheilkundlichen Praxis mit meinen Klienten arbeite,
fühlt es sich oft so an, als hätte ich nie etwas anderes getan.

Ich kann es fast jeden Tag fühlen: Ich mache das Richtige und ich trage dazu bei,
 dass diese Welt jeden Tag ein bisschen besser wird. “

Heute bin ich Heilpraktiker und arbeite in meiner naturheilkundlichen Praxis in Vejer de la Frontera, Andalusien, Spanien. Übrigens sind meine Patienten MENSCHEN. Menschen die es verdienen, dass man sie respektiert, sich genügend Zeit für sie nimmt und denen ich hoffentlich weiterhelfen kann. Ich nenne meine Patienten deshalb lieber Klienten, auch deshalb, weil krank und gesund eben nicht schwarz und weiß sind. Für eine gute Gesundheit sollten unser Körper, unser Geist und unsere Seele im Gleichgewicht sein, ja. Aber was, wenn das mal nicht ganz und gar der Fall ist, ist man deshalb gleich krank?

ABSCHLIESSENDE GEDANKEN

Begrifflichkeiten wie krank, gesund, alt, jung, etc. werden meiner Meinung nach oft viel zu leichtfertig verwendet. Alles ist relativ! Außerdem kann man auch zum Heilpraktiker kommen, obwohl man gar nicht „richtig“ krank ist. Zum Beispiel um mehr Energie im Alltag zu bekommen, oder weil man jemanden braucht den man kennt und der einem zuhört. Man kann auch eine kleine Hautinfektion haben, die desinfiziert und gepflegt werden will. Ich glaube nicht, dass man deshalb gleich als krank oder als Patient bezeichnet werden sollte.

Und ich bin wirklich froh nicht Sklave eines Gesundheitssystems zu sein welches immer zu am Personal spart. Deshalb nimmt sich ein Hausarzt durchschnittlich nur 10 Minuten Zeit pro PatientIn. Ich nehme mir genügend Zeit für meine Klienten. So viel Zeit wie es eben braucht um zu helfen. Allerdings hat das ganze einen Haken. Meine Klienten müssen mich bezahlen (können).

Wie dem auch sei, ich wünsche gute Ihnen allseits beste Gesundheit!

Mit freundlichen Grüßen,

Sebastian Prall